Ehemaliger Jugendspieler des TuS Bodenteich wechselt zu Zweitligist Erzgebirge Aue

Jesse Siercks große Ziele als Profi:

„Es hat von Anfang an gepasst“

Mittlerweile ist Jesse Sierck, hier als Bundesligaspieler der U19 von Eintracht Frankfurt, auch bei Autogrammjägern begehrt. Fotos: Knüppel, privat
Mittlerweile ist Jesse Sierck, hier als Bundesligaspieler der U19 von Eintracht Frankfurt, auch bei Autogrammjägern begehrt. Fotos: Knüppel, privat

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Aue/Frankfurt/Bad Bodenteich. Die Ziele können nicht hoch genug sein. Jesse-Garon Sierck träumt von den ganz großen Weihen als Profi-Fußballer, von einem Vertrag bei Real Madrid oder dem FC Barcelona. Irgendwann möchte er „für die deutsche Nationalmannschaft spielen“.

Eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter hat der ehemalige Bad Bodenteicher nunmehr erklommen. Zur nächsten Saison wechselt Sierck aus der A-Jugend der Frankfurter Eintracht zum Zweitliga-Aufsteiger FC Erzgebirge Aue.

Der ehrgeizige Innenverteidiger hat mit seinen 18 Jahren damit den Sprung in einen Profi-Kader geschafft. „Ich möchte mir so schnell wie möglich einen Stammplatz in Aue erkämpfen. Und das werde ich auch schaffen, wenn ich meine Leistung bringe“, sagt Sierck, der in der A-Junioren-Bundesliga in dieser Saison bei 26 Spielen auf 24 Einsätze für Eintracht Frankfurt kam.

Die Kontakte in seine alte Heimat und zu seinen ehemaligen Mannschaftskameraden beim TuS Bodenteich hat er nicht abreißen lassen. Siercks Onkel wohnt in Lüder, sein Opa in Bad Bodenteich. „Wenn ich Zeit habe, fahre ich sie so oft es geht besuchen.“

Die Drähte zu einigen Ex-Mitspielern glühen nach wie vor. „Vor allem mit Azad Karamac und der ganzen Karamac-Familie bin ich viel in Verbindung“, sagt der Sprössling einer Bodenteicher Sportlerfamilie, die bisher vor allem im Schwimmen Schlagzeilen schrieb.

Bis zu den D-Junioren kickte Jesse Sierck für den TuS, ehe der VfL Wolfsburg aufmerksam wurde und er 2009 zu den „Jung-Wölfen“ ging. Über die Stationen Hannover 96 (2012) und FSV Frankfurt (2014) führte ihn sein Weg im letzten Jahr zur Eintracht.

Ausschlaggebend für den jetzigen Wechsel ins Erzgebirge waren die Gespräche mit Cheftrainer Pavel Dotchev: „Er hat gesagt, dass er von mir sehr überzeugt ist und mich gern weiterentwickeln möchte. Er will sofort mit mir arbeiten und sieht großes Potenzial in mir“, erklärt Sierck. Auch von FC-Sportdirektor Steffen Ziffert habe er direkt „sehr großes Vertrauen gespürt“. Deshalb zieht es den Defensiv-Spezialisten nun von der Main-Metropole ins etwas beschaulichere Aue.

Der FC Erzgebirge hatte den Nachwuchsakteur schon über einen längeren Zeitraum beobachtet und ihn im Frühjahr zu einem Probetraining eingeladen.

Sie haben mir gesagt, dass sie mich unbedingt haben wollen

In der einen Woche und dem eigens für ihn angesetzten Testspiel konnte Sierck die Verantwortlichen auf Anhieb von seinen Fähigkeiten überzeugen. „Sie haben mir danach gesagt, dass sie mich unbedingt haben wollen“, sagt Sierck. Er musste dann auch nicht mehr lange überlegen: „Es hat von Anfang an gepasst mit mir und Aue.“ Deshalb hat sich der etatmäßige Innenverteidiger auch gar nicht weiter mit anderen Angeboten aus der zweiten oder dritten Liga beschäftigt.

In seiner neuen Heimat will sich der Teenager schnell einen Namen machen. Auch um sein Ziel, die Nationalmannschaft, nicht aus den Augen zu verlieren. Bislang wurde er für die Nachwuchsteams des DFB noch nicht nominiert. In der neuen Spielzeit soll sich das aber so schnell wie möglich ändern. Sierck: „Wenn ich sehr viele Einsatzzeiten in der zweiten Liga bekomme, habe ich gute Chancen, auch für die neue U20-Nationalmannschaft zum Einsatz zu kommen.“

Für seine Ziele lässt der Bodenteicher sogar seinen Urlaub sausen. Am 13. Juni geht es los mit der Vorbereitung bei den Veilchen. Die freie Zeit will der vielseitige Defensivspieler mit „Training überbrücken“. Wenn seine erste Profi-Saison beginnt, will Sierck topfit sein, um seine Stammplatz-Ansprüche zu unterstreichen. „Ich bin als Innenverteidiger eingeplant. In der Defensive bin ich aber variabel einzusetzen“, erklärt der 1,85 Meter große Nachwuchsakteur.

Ob er in Aue dann auch auf den Uelzener Fußballprofi Sören Bertram stoßen wird, ist gut möglich. Der derzeit mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzte Drittliga-Spieler vom Halleschen FC steht beim FC Erzgebirge auf dem Wunschzettel. Persönlichen Kontakt zu Bertram habe es zwar noch nicht gegeben, doch Sierck betont: „Es wäre natürlich cool, wenn zwei aus derselben Region bei einem Zweitliga-Verein spielen würden.“

Der Klassenerhalt ist das erklärte Saisonziel des Aufsteigers. Jesse Sierck ist zuversichtlich: „Die zweite Liga wird nächste Saison sehr stark werden. Ich denke aber, dass wir den Klassenerhalt mit diesem Kader hinbekommen.“

Von Andreas Arens

Quelle: Az-Online

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