Nach Behörden-Hickhack um Flüchtling: Syrer darf Fußball spielen

Rathwan Al-Radi muss nicht umziehen

Rathwan Al-Radi
Rathwan Al-Radi

bs Bad Bodenteich. Er liebt den Fußball und wird „Xavi“ gerufen, in Anspielung an den früheren Mittelfeld-Star des FC Barcelona: Der syrische Flüchtling Rathwan Al-Radi der seit einigen Wochen beim Fußball-Bezirksligisten TuS Bodenteich trainiert, darf vorerst in der örtlichen DRK-Notunterkunft bleiben.

Die Landesaufnahmebehörde hat gestern schriftlich mitgeteilt, dass die für heute geplante Zuweisung des 19-Jährigen an die Gemeinde Garbsen (AZ berichtete) aufgehoben worden ist.

Damit fällt vielen Unterstützern des jungen Syrers ein Stein vom Herzen. „Wir hatten zeitweise schon daran gezweifelt. Umso glücklicher sind wir jetzt“, sagt Friedhelm Schulz, Vorsitzender des TuS Bodenteich. Es sei zur „Einkehr von Vernunft in dieser humanitären Frage“ gekommen. Rathwan Al-Radi sei ein Beispiel für gelungene Integration, betont Schulz.

Der Entscheidung war gestern ein Behörden-Hickhack vorausgegangen. Am Vormittag hatte das Land erklärt, die Zuweisung des jungen Flüchtlings nach Garbsen auszusetzen, wenn der Landkreis Uelzen damit einverstanden sei. Doch Erster Kreisrat Uwe Liestmann erklärte am Nachmittag auf AZ-Anfrage, dass die Kreisverwaltung im Fall des 19-Jährigen keine Ausnahme erlauben werde, weil dadurch ein Präzedenzfall geschaffen werde.

Kurz darauf traf beim DRK Uelzen jedoch ein Fax der Landesaufnahmebehörde mit der Mitteilung ein, dass die Zuweisung nach Garbsen aufgehoben wurde – sprichwörtlich in letzter Minute.

Von Bernd Schossadowski

Quelle: AZ-Online

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