Ein anscheinend unbelehrbarer Anwohner hat beim 9. Seepark-Triathlon gestern Mittag in Bad Bodenteich einen schweren Unfall heraufbeschworen. Der Mann stieß mit seinem Auto auf der Radfahrstrecke der Mitteldistanz mit einem Athleten zusammen.
Der Parksee kocht bei 16,5 Grad Wassertemperatur: Die Startphase des Volks-Triathlons. Fotos: Bleuel
Der Sportler erlitt nach ersten Erkenntnissen Knochenbrüche und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.
„Der Anwohner hätte auf dieser gesperrten Strecke nicht fahren dürfen“, sagt Torsten Nowotny von der Bad Bodenteicher Kurverwaltung. Der Mann habe sich über die Anweisungen der Streckenposten hinweggesetzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.
Auf der Mitteldistanz kratzte Sieger Philipp Fahrenholz (Hannover 96) am sechs Jahre alten Streckenrekord von Horst Wittmershaus (4:05 Stunden), verfehlte die Marke dann aber doch um rund fünf Minuten.
Schwimmen, Radfahren, Laufen. Ohne Unterbrechung der Zeitnahme sind diese drei unterschiedlichen Disziplinen zu absolvieren. Eine Herausforderung an den Sportler, die Muskulatur auf die jeweilige Disziplin gekonnt umzustellen, eine Genugtuung am Ende über die Ziellinie zu laufen, es geschafft zu haben. Triathlon ist der Ausdauersport schlechthin. Kräfte zehrend sicherlich, aber auch mentale Eroberung seines eigenen Körpers. Ein Sport, der seine Liebhaber hat. Ein Sport, der auch in Bad Bodenteich angekommen ist.
Ausgebucht hieß es schon zum zweiten Mal vor Anmeldeschluss. Fragt man die Teilnehmer, warum gerade Bad Bodenteich, wird man hingewiesen auf die gute Organisation um Edgar Strauß, der seine Erfahrungen aus vielfachen Ironman-Einsätzen mitbringt, auf das Schwimmen durch die mit Kanälen verbundenen Seen des Kurparks und die gut ausgearbeiteten Radfahr- und Laufstrecken. Oder wie es der Sieger des Volkstriathlons, Lukas Horst, ganz einfach ausdrückte: „Eine geile Strecke.“
Die vergangenen kalten Tage und Nächte hatten das Wasser im Parksee auf 16,5 Grad gedrückt. Zum Schwimmen ging es also nur im Neoprenanzug. Aber auch andere Regeln waren einzuhalten. Im Windschatten fahren war den Radlern untersagt, Müll wegwerfen außerhalb bestimmter Zonen ebenso, und am unbeschrankten Bahnübergang hatte sie dem „Heide-Express“ die Vorfahrt zu lassen.
180 Helfer waren neben den Triathleten im Einsatz. Im Wasser, an den Strecken als Sicherheitsposten, als mobile Kampfrichter und natürlich auch im Finisher-Bereich mit bereitgestelltem Wassern, Saft, Obst.
Quelle: AZ-Online