Es ist das Großereignis schlechthin im Uelzener Kreisfußball: Das Finale um den Kreispokal der Männer. Ausrichter ist diesmal der TSV Lüder, der sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiert.
Der TuS Bodenteich II (rechts Pascal Dekkers) will sich im Endspiel (hier eine Szene vom 2:1-Halbfinalsieg in Westerweyhe) nicht in die Knie zwingen lassen und setzt auch auf die Unterstützung aus der 1. Herren und von den eigenen Fans, die heute zahlreich in Lüder erwartet werden. Fotos: M. Klingebiel
Auf dem glänzend hergerichteten Rasen des A-Platzes treffen die Kreisligisten TuS Bodenteich II und MTV Römstedt aufeinander.
Diesmal – und wohl auch zukünftig – weicht der Kreisfußballverband von einer bewährten Tradition ab. Denn nicht wie sonst üblich steigt das Finale am Himmelfahrtstag, sondern bereits am heutigen Mittwoch. Anpfiff ist um19 Uhr.
Hintergrund: Einige der so zahlreichen Vatertagsausflügler, die dieses Spektakel zuletzt als Ziel auserkoren hatten, sorgten trotz bester Organisation zuletzt für Sicherheitsprobleme rund um das Endspiel. So pilgerten im Vorjahr immerhin insgesamt stattliche 1500 Zuschauer nach Bad Bevensen. Alkoholisierte „Fans“ sorgten für Polizei- und Rettungswageneinsätze. Pokalspielleiter Hartmut Jäkel zog daraufhin die Notbremse und setzte das Finale diesmal auf Mittwochabend an (AZ berichtete).
Mit dem TuS Bodenteich II und dem MTV Römstedt haben sich zwei Teams aus der Kreisliga durchgekämpft. Beide wollen die Saison krönen und den begehrten Pott nach dem Abpfiff dieser sicherlich packenden 90 Minuten oder nach einem bei Gleichstand sofort fälligen Elfmeterschießen in die Höhe stemmen.
TuS-Trainer Hadi Karamac, der seinen Posten am Saisonende seinem Bruder und Assistenten Sehmus Karamac anvertrauen wird, macht somit auch keinen Hehl aus seinem großen Ziel: „Wir wollen den Pokal gewinnen!“
Ganz angetan zeigte er sich schon von der jüngsten Vorstellung seines Teams (3:1 im Derby gegen den TuS Wieren). Karamac: „So oder so ähnlich stelle ich mir das vor. Das könnte schon die Startelf gewesen sein. Mal sehen, ob ich noch etwas ändere.“ Auf jeden Fall erwartet er ein unterhaltsames Spiel gegen einen starken Gegner und jede Menge Unterstützung aus dem Verein heraus. „Lüder liegt schließlich nur ein paar Kilometer entfernt von uns. Das ist wie ein Heimspiel.“
Römstedts Trainer Michael Maiwald ist erst einmal froh, überhaupt dieses Endspiel erreicht zu haben: „Wir haben in den Partien zuvor sicherlich ein bisschen Glück gehabt, zum Beispiel mit den Erfolgen nach Elfmeterschießen in Ripdorf und Rätzlingen.“ Nun aber sind sein Team und er ganz heiß auf den ganz großen Coup. „Ich habe als Trainer noch nie ein Pokalfinale verloren“, verkündet er mit dem nötigen Humor. Kein Wunder, es ist auch sein erstes.
Die Chancen stuft der MTV-Coach mit „fifty-fifty“ ein und findet es auch legitim, dass die Bad Bodenteicher personell aufrüsten. „Das ist halt das Recht einer Reservemannschaft. Aber wir haben auch in der nächsten Saison den Anspruch, um den Bezirksligaaufstieg mitzuspielen. Von daher sollten wir mit einem ,halben’ Team aus dieser Liga mithalten können.“ Und ein Ziel haben die Schwarz-Roten bereits erreicht: Der MTV startet auch im Falle einer Niederlage in der nächsten Saison im Bezirkspokal, weil die TuS-Zweite dafür nicht berechtigt ist.
Ein Fragezeichen steht beim MTV lediglich hinter dem Einsatz des Mittelfeldstrategen Bastian Petersen (Sprunggelenkverletzung). Ein gecharterter Bus mit 54 Schlachtenbummlern begibt sich „auf die Weltreise“ (Maiwald) nach Lüder, die Plätze sind schon seit Tagen ausgebucht.
Schiedsrichter der Partie ist Frank Räcker (MTV Gerdau). Assistiert wird er an den Seitenlinien von Kevin Müller und Mattis Schön (beide MTV Barum).
Quelle: AZ-Online