Endlich wieder Kreisderby!

Endlich wieder Kreisderby!

TuS Bodenteich wartet seit 14,5 Jahren

Als Spieler führte Benjamin Zasendorf (Mitte) Teutonia des Öfteren ins Derby (hier 2007), als Trainer morgen das erste Mal.
Als Spieler führte Benjamin Zasendorf (Mitte) Teutonia des Öfteren ins Derby (hier 2007), als Trainer morgen das erste Mal. © Archiv

Uelzen/Bad Bodenteich. Es ist angerichtet für den Fußball-Höhepunkt des Jahres: Landesligist Teutonia Uelzen empfängt am morgigen Sonnabend (17 Uhr, Sportpark) den Aufsteiger und Sensations-Spitzenreiter TuS Bodenteich.

Seit Saisonbeginn sind die Gäste in sieben Spielen ohne Gegentreffer. TuS-Keeper Moritz Niebuhr, der Teutonia nach zwei Oberligapartien im letzten Sommer verließ und sie damit endgültig in die Abstiegs-Krise stieß, will gegen sein ehemaliges Team erneut die Null festhalten. Was für eine Geschichte!

„Jetzt will jede Mannschaft die erste sein, die uns ein Tor reinmurmelt“, sagt TuS-Trainer Daniel Fleischer, der Uelzens „brutal gute Offensive“ über den grünen Klee lobt – „es wird hart für uns!“ Teutonia habe so viele Motivationsfaktoren für dieses Derby – „wir aber auch!“, betont Fleischer. Er stand im letzten Punktederby am 15. Mai 2010 beim 1:6-Heimdebakel in Bodenteichs Start-Elf. Wenige Wochen später wechselte er in den Sportpark, kehrte ein Jahr später wieder zurück. Von damals sind morgen lediglich noch Stephan Blödorn auf Uelzener und Jan-Phillip Borchers auf Bodenteicher Seite als Spieler dabei.

Der TuS jedenfalls will die Null-Gegentore-Serie ausbauen, ungeschlagen bleiben und Platz eins verteidigen. Fleischer sieht den größeren Druck dennoch auf den Schultern der Uelzener lasten, denn „wir liegen bisher deutlich über den Erwartungen“. Er kann wieder auf Innenverteidiger Timo Westerfeld zurückgreifen und bangt nur um Borchers (leichte Zerrung). Fleischer: „Jeder knappe Spielausgang ist möglich. Je länger es 0:0 steht, desto besser ist es für uns!“ Nicht nur aus diesem Grund erwartet Bodenteich stürmische Teutonen. Die Blau-Gelben haben den Sensationsstart ihres Erzrivalen „mit Erstaunen“ verfolgt, sagt Benjamin Zasendorf. Als der TuS letztmalig am 30. März 2002 ein Punktspiel gegen Teutonia gewann, gehörte er als Spieler zu den Verlierern. Der heute 38-Jährige sieht keinen Grund, gegen Bodenteichs Betonbauer von seiner Philosophie abzurücken: „Wir wollen das Spiel dominieren.“ Probleme hat das Team allerdings, die Balance zwischen Angriffsfußball und Defensivarbeit zu finden. Dass mit dem privat verhinderten Kapitän Eugen Krasnikov der zweite etatmäßige Innenverteidiger morgen fehlen wird, macht die Abwehrarbeit für die Uelzener nicht leichter. Zuvor waren beim verletzten Nico Tiegs eine Kreuzbandzerrung und Knochenabsplitterungen im Schienbeinkopf diagnostiziert worden. Er fällt wohl bis zur Winterpause aus.

Von Bernd Klingebiel

Quelle: AZ-Online

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